Dienstag, 5. Oktober 2010

Letzte Nacht auf See...

Unser letzter Tag ist recht schnell vergangen. Aufgestanden, gepackt, einen zusätzlichen Koffer gekauft, um die Einkäufe sicher nach Hause zu bringen und dann ging es am Pacific Coast Highway zurück in Richtung Los Angeles. Da wir morgen erst spätnachmittags fliegen, haben wir uns entschieden nicht in Los Angeles, sondern etwas außerhalb in Long Beach zu nächtigen.

Der Nachmittag war verregnet und somit blieb uns nichts anderes übrig, als in ein Outlet Center in Carlsbad zu gehen um dort Zeit und Dollars zu verschwenden. Carlsbad hört sich übrigens nicht nur so ähnlich an wie die Heimatstadt von meinen (Flo) Großeltern väterlicherseits sondern ist zudem auch wirklich die Schwesternstadt von Karlovy Vary in Tschechien. Vor über hundert Jahren wurden dort Heilquellen entdeckt, deren Wasser dem vom damals sehr populären Kurort Karlsbad ähnelte. Somit wurde diese Stadt hier am Pazifik ebenfalls Carlsbad getauft und verkauft nun mittlerweile das Heilwasser für 50 Cent pro Tasse. Außer einem kleinen Fachwerkhaus erinnert dort jedoch nichts an das europäische Pendant.

Gegen Abend ging es dann über die Luxusanwesen und bewachten Wohngebiete von Laguna Beach, Newport und Huntington Beach auf der US1 nach Long Beach. Dort angekommen haben wir unsere letzte Übernachtungsstätte erstmal von außen bewundert. Die Queen Mary liegt mit ihren über 73 Jahren still im Hafen und sieht sehr beeindruckend aus. Dort haben wir dann in unser schönes Zimmer mit Blick auf den Hafen eingecheckt und das Schiff erkundet. Die fünf Decks die wir gesehen haben, sind endlos lang und beherbergen alles was man auf einer Stadt auf See braucht. Mehrere Restaurants und Bars, Geschäfte, eine Bäckerei, einen Fitnessraum, ein Spa, unzählige Säle und sogar einen Wedding Chapel. Der Blick auf Long Beach ist toll! Unser Rundgang endete schließlich mit ein paar Margaritas in der Observation Bar.









Hiermit endet nun auch unser Urlaub, morgen gehts zurück in die Heimat und zur Katze! Wir hoffen ihr hattet ein wenig Spaß beim Lesen unserer Reiseberichte. Wir freuen uns schon auf normales Frühstück, Gemüse, wenig Fett, leckeres Leitungswasser, bayrisches Bier, rauchen in der Öffentlichkeit, höchstens dreispurige Autobahnen, kein Tempolimit und auf alle die wir die letzten drei Wochen nicht gesehen haben. Bis bald sagen
Dagi & Flo

Montag, 4. Oktober 2010

Ein Tag im Zoooooo...

Weil wir in den letzten Wochen so viel durch die Gegend gereist sind und so viel gesehen haben, ging es heute morgen einfach nur ganz entspannt in den Zoo. Der San Diego Zoo ist wohl der größte und schönste Zoo der USA. Dem können wir zustimmen, ist das doch unser erster Zoo außerhalb Europas :-)
Im Gegensatz zum Münchner Zoo war es hier kein Problem einen Parkplatz zu finden, da dieser ungefähr so groß wie ganz Schwabing war. Für $33 pro Person durften wir dann die unterschiedlichsten Tiere bewundern. Auch hier wurden die "faulen" Zoobesucher mit einem Bus durch die Gegend gefahren, damit sie ja keinen Kilometer zu weit laufen. Wir haben uns geweigert diesen Bus zu besteigen und sind gelaufen.














Ein Highlight waren die Gorillas, die extrem viel Action boten und als ruhender Gegenpol die Koalas und Pandabären, die entweder fraßen, schliefen oder beides machten. Bei den pimpernden Riesenschildkröten waren wir auch. Haben sich so angehört wie einige unsere Motelnachbarn in der ein oder anderen Unterkunft...


























Nach endlosen Kilometern hatten wir dann so gut wie alles gesehen und sind erstmal müde ins Hotel zurückgefahren um uns sogleich wieder aufzumachen um etwas zu essen. Wir haben uns für Phil's hochgelobtes BBQ entschieden. Dort angekommen standen wir erstmal ne knappe Stunde in der Schlange bevor wir unsere pervers großen Portionen bestellen konnten. Spareribs en masse. Kein Wunder, dass Amerikas Anteil an übergewichtigen Personen nicht gerade gering ist... Nach diesem Festmahl setzte bei uns beiden das Fleischdelirium ein und somit konnten wir nicht mal mehr ein Bier an der Bar zu uns nehmen sondern sind auf dem schnellsten Wege wieder nach Haus gefahren. Das war unser letzter Abend in San Diego. Morgen geht es wieder Richtung Los Angeles, den Beginn und gleichzeitig auch das Ende unserer Reise. Als Hotel-Zwischenstopp haben wir dieses Mal Long Beach eingeplant und da erwartet uns wohl das letzte Highlight unseres Urlaubs. Was das ist verraten wir morgen, sofern wir einen Internetanschluss haben.
Wir haben auf unserem Trip mehr als 3000 Meilen bzw. um die 5000km zurückgelegt und jeder einzelne davon war es wert. Und mit dem Cabrio hat es noch mehr Spass gemacht. Zum Glück ist der Spritpreis in den USA wieder einigermaßen zurückgegangen, sonst wäre es ein noch teureres Vergnügen geworden.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Im schönen San Diego

Dank unserer mehr als langsamen Internetverbindung im gestrigen Zimmer haben wir ein Upgrade auf ein Riesenzimmer im 3ten Stockwerk und im neuen Gebäude erhalten - zum gleichen Preis versteht sich. Jetzt haben wir einen tollen Ausblick auf die Hotelanlage und den Pool. Meistens lohnt es sich, zu sagen was nicht passt, weil die Leute hier vor allem im Service sehr freundlich und zuvorkommend sind. Gleich nach dem Zimmerumzug haben wir die Gegend begutachtet in dem auch unser Hotel steht. In Old Town herrscht komplett mexikanische Atmospähre. Wunderschöne, historische Bauten aus der Gründerzeit San Diegos und jede Menge Restaurants, Shops, Märkte und natürlich Touristen wo man hinschaut.










Per öffentlichen Verkehrsmitteln haben wir uns auf den Weg in die große Stadt gemacht. Nach kurzer Orientierungslosigkeit, welchen Bus wir nun nehmen sollen, haben wir endlich den richtigen gefunden und waren ganz überrascht, dass in San Diego weder die Haltestellen beschriftet sind, noch gibt es eine Durchsage oder Anzeige wo man sich gerade befindet, noch gibt es einen Haltestellenplan im Bus. Nichts davon. Das heißt, man sollte sich auskennen und ziemlich genau wissen wo man hin will. Wir wussten zwar wo wir hinwollten, aber nicht wo wir aussteigen müssen. Der Busfahrer selber war viel zu unfreundlich und schlecht gelaunt, als dass wir ihn fragen wollten. Irgendwie haben wir uns doch halbwegs orientieren können, da wir im Bus einen Fahrplan gefunden haben, in dem ungefähr jede zehnte Haltestelle drinstand. Anhand der eingezeichneten Kurven, die wir dann mitgezählt haben, wussten wir auch wo wir aussteigen sollen. Kompliziert, aber es hat funktioniert.

In La Jolla angekommen, sind wir erst zum Sandstrand gelaufen und haben den zahlreichen Surfern zugeschaut. Dann noch ein Stück mit dem Bus zurück gefahren und immer noch in La Jolla das sehr nette Restaurant "Cody's" gefunden, wo es eine göttliche Bouillabaisse und einen sehr erfrischenden Cranberry-Lemon-Spritzer gab. Anschließend haben wir noch den Robben zugeschaut wie sie sich in der Sonne räkeln und sind nach einem kurzen Spaziergang wieder Richtung Hotel gefahren. Da San Diego viel größer ist als gedacht, haben wir rund 2 Stunden mit Busfahren verbracht und somit war es auch schon sechs Uhr.

Weiter ging es mit der Straßenbahn zum riesigen Flugzeugträger USS Midway am Harbor Drive. Dieser stammt aus dem zweiten Weltkrieg und wurde zuletzt 1991 im Golfkrieg eingesetzt. Eine Besichtigung haben wir uns allerdings gespart. Der Gaslamp Quarter District, wo wir anschließend waren, ist ein sehr belebtes Restaurant- und Kneipenviertel. Hier sind wir noch ein wenig rumgelaufen und haben erst mal die unglaubliche Anzahl an Restaurants auf uns wirken lassen. Beim Inder gelandet, haben wir noch gut und scharf gegessen, damit wir zumindest eine gute Grundlage für ein paar Bier hatten. Unsere letzte Station war die Brauerei Rock Bottom, die mit Live-Musik und selbst gebrautem Bier wirbt. Live Musik gab es leider keine und das selbstgebraute Bier war kein Bier sondern eher ein Biersaft. Von Bierschaum und Kohlensäure halten die Amis scheinbar nichts. Eines davon hieß zum Beispiel Rocktoberfest und ein Hefeweizen gab es ebenfalls. Beide würden wir nicht unbedingt weiterempfehlen. Flo hat noch ein weiteres probiert, ich hab mir das jedoch gespart und statt dessen ein gesundes Wasser mit Zitrone getrunken ;-)

Da die letzte Bahn um kurz vor elf ging, haben wir uns entschlossen, das gute San Diegoer Bier für heute gut sein zu lassen und zum Hotel zurück zu fahren. Morgen steht der San Diego Zoo auf dem Programm, welcher der größte und schönste der ganzen USA sein soll. Da sind wir mal gespannt und freuen uns schon auf einen stressfreien Tag ohne viel Fahrerei und Sightseeing.

Samstag, 2. Oktober 2010

Joshua Tree Nationalpark

Zur Abwechslung haben wir uns heute einen Nationalpark angeschaut. Dieses Mal war es der Joshua Tree Park, gleichzeitig auch der letzte in unserem Programm. Nachdem wir mitten in der kalifornischen Wüste waren, hatten wir schon befürchtet, dass wir nicht aus unserem Auto aussteigen können und nur die "Scenic Road" abfahren. Glücklicherweise war es gar nicht so heiß (um die 30 Grad) und der Himmel war auch schon leicht bewölkt, so daß wir genug Schattenplätze hatten. Trotzdem haben wir nur zwei Wanderungen gemacht, davon eine mittelkurze und eine ziemlich kurze.











Die Joshua Trees sind die Namensgeber des Parks und davon gibt es hier jede Menge. Sie sehen zwar aus wie Kakteenbäume, gehören aber zu den Liliengewächsen. Überall wo man hinsieht, gibt es gigantische Felsblöcke, die einfach übereinandergestapelt sind und aussehen als hätte sie jemand so gelegt. Ein wenig wie auf einem anderen Planeten, aber toll anzuschauen! Der Park ist ein Paradies für Kletterer, auch für Ungeübte wie wir. Einer unserer Wanderwege führte uns zum Gram Parsons Memorial am Cap Rock, was nicht mehr als ein Felsen ist, der mit verschiedensten Gedenksprüchen von Fans bemalt ist. Eine Gedenktafel existiert leider nicht, dafür war die Art und Weise seines Ablebens vermutlich zu bizarr.

Unsere weitere Fahrt führte uns Richtung Palm Springs. Hier wollten wir eigentlich ein wenig rumlaufen, die Palmenoase und das Flugzeug-Museum ansehen, aber leider hat zum ersten Mal seit Beginn unseres Urlaubs das Wetter nicht mitgespielt. Kurz nach der Abfahrt von Joshua Tree hat es angefangen zu regnen, so dass wir keine große Lust mehr auf Spaziergänge hatten. Noch dazu kam, dass unser Navi uns ganz woanders hinschickte als wir wollten, und wir leicht gereizt aber froh waren, aus Palm Springs draußen zu sein.

Weiter ging es bei mittlerweile wieder sonnigem Wetter über eine kurvige Bergstraße bis hin zur Autobahn und dann nach San Diego. Viel haben wir davon noch nicht gesehen, weil wir nach der langen Fahrt viel zu geschafft angekommen sind. Wir haben aber zwei volle Tage in der Stadt der 7-spurigen Straßen und werden ab morgen schauen was hier alles geboten wird. Unser Hotel liegt in Old Town, aber leider auch ziemlich nah am Highway. Das Internet will auch nicht so recht funktionieren. Mal schauen, ob es sich morgen bessert, heute sind wir zu müde für Gespräche mit der Rezeption. Dann gute Nacht erst Mal und bis die Tage!

Freitag, 1. Oktober 2010

We got our kicks on Route 66

Nach einem mehr als üppigen Frühstück in Lilo's Cafe in Seligman ging es auf der historischen Route 66 Richtung Westen weiter. In Seligman haben wir uns noch die alten Autos und 50er Jahre Gebäude angesehen und man hat einen Hauch von Ahnung bekommen, wie es vor 50 Jahren hier mal rund gegangen ist. Im Übrigen wurde der Trickfilm "Cars" von der Stadt Seligman inspiriert. Viele Charaktere, u.a. Luigi den Gabelstapler findet man hier.












Auf dem weiteren Weg an kilometerlangen Transportzügen, die von bis zu 5 Zugmaschinen gezogen wurden, vorbei ging es Richtung Kingman. Auf dem Weg lag noch eine besonders schöne Tankstelle mitten in der Einöde. Komplett im 50er Jahre Stil und mit einer 57er Corvette vor dem Laden. Sehr schöne Fotomotive und eine angenehme Rast mit einer Coke bei 42 Grad (die Cola war deutlich kühler). Kingman selbst war eine nicht besonders attraktive Stadt, aber davon gibt es an der Route 66 sowieso nicht viele.










Ein Highlight war das kleine Goldsucherörtchen Oatman. Dort liefen Esel frei herum wohin man sah und es gab auch eine kleine Schiesserei. Mit echten Colts, aber Platzpatronen. Der Hinweis an die evtl. teilweise bewaffneten Zuschauer: "If we start shooting, please don't shoot back"...










Bei mittlerweile 43 Grad Celsius führte uns unsere Weg von Arizonas Steppe wieder Richtung Kalifornien und den Joshua Tree Park. Der Weg dorthin führte uns durch karges Land, welches durch Chlorabbau noch karger aussah. Ebenso fad wie das herumliegende Land war dann auch die Route 66. Meilenweit schnurstraksgeradeaus. Tempomat sei dank, konnte man auf dieser weiten Strecke das Hirn weitgehenst ausschalten und einfach nur bei Tempo 80 dahin zuckeln (km/h).

An Twentynine Palms vorbei erreichten wir dann das Ziel unserer Tagesetappe gegen 18 Uhr: das Joshua Tree Inn Motel, genauer Zimmer Nr. 8 in dem sich vor 37 Jahren und 11 Tagen Gram Parsons mit einer Überdosis Drogen und Tequila ins Jenseits beförderte. Das Motel selbst macht einen sehr gemütlichen Eindruck und vor unserem Zimmer haben Fans einen kleinen Gedenkschrein errichtet. Zum Abendessen gab es im nahegelegenen Crossroads Cafe noch einen leckeren Burger und Albondigas und Bier. Das Essen sowie das Ambiente waren sehr lecker. Wir sind schon ganz gespannt wie es morgen bei diesen Temperaturen im Joshua Tree Nationalpark wird und ob wir die Stelle finden, wo das Gram Parsons Memorial steht - hier irgendwo wurde unser Zimmervorgänger nach seinem Tod vor Jahren von seinem Freund und Manager aufgrund eines gemeinsamen Paktes verbrannt. Sehr tragische Geschichte und das Zimmer hat auf jeden Fall was. Es strahlt Ruhe und Behaglichkeit aus und man kann sich hier bestens entspannen und seine Gedanken schweifen lassen.