Dienstag, 8. Mai 2012

Shopping und Besuch des EPCOT Center

Nachdem wir bislang noch keine großartige Shopping-Gelegenheit hatten und die Florida Premium Outlets quasi direkt vor unserer Haustür liegen, haben wir beschlossen, den heißen Temperaturen zu trotzen und mal wieder ein wenig Geld los zu werden. Bei 34 Grad im Schatten haben wir auch relativ erfolgreich ein paar nette Kleinigkeiten besorgt. Kein spektakulärer Tag, sondern zur Abwechslung mal ganz entspannt und uninteressant. Am Abend haben wir das größte Hardrock Cafe der Welt am Universal Walk bei den Universal Studios beehrt. Der Universal Walk ist eine Vergnügungsmeile mit den gängigen Bars, Kneipen, Restaurants und einem Kino. Das Hardrock Cafe selber war wohl aufgrund der Nebensaison ziemlich leer, was uns jedoch nicht großartig gestört hat. Nach diesem relaxten Tag stand uns genau das Gegeteil bevor.


Früh morgens haben wir den Wecker gestellt und so konnten wir doch tatsächlich schon kurz nach 9 die Tore von Disney World passieren, auf dem Weg ins EPCOT Center. Aus Rücksicht auf unseren blinden Passagier haben wir uns für das EPCOT entschieden, da es weniger Achterbahnen hat als das Magic Kingdom, dafür aber mehr Fahrgeschäfte, bei denen Beschleunigung im Vordergrund steht und nicht schnelle Hin und Herbewegungen. Zudem wird das EPCOT in jedem Reiseführer hochgelobt, als lehrreiche und interessante Ausstellung an neuen und in naher Zukunft zur Verfügung stehenden Innovationen bzw. Konzepten wie unsere Zukunft gestaltet werden kann. Pustekuchen. Bis auf die Mission Space in der orangen Version und Soarin' gibt es auf diesem Gelände für wiedermal knapp 100 $ Eintritt p.P. nichts, was diesen Preis rechtfertigen würde. Außer vielleicht noch TestTrac, aber das war natürlich geschlossen. Bei Mission Space wird man in eine Zentrifuge gesteckt und kann hier die Kräfte, die beim Start einer Marsrakete auf den Körper einwirken wohl relativ realitätsnah erleben. Zumindest kann man nur sehr schwer seine Arme, Beine oder Kopf bewegen und das Gesicht fühlt sich auch seltsam verformt an. Die Grüne Variante der Mission Mars ist dann aber auch für Schwangere geeignet. Soarin' hat uns fast umgehauen, da man hier teilweise wirklich das Gefühl hat, an einem Flugdrachen über die Landschaft Kaliforniens zu gleiten. Manchmal zieht man sogar automatisch die Beine an, um nicht im Wasser zu landen. Dabei sieht man lediglich einen Film auf einer kugelförmigen Leinwand und die mehrere Meter hoch angehobene Sitzreihe bewegt sich entsprechend mit. Ein sensationeller Effekt. Das war's auch schon an erwähnenswerten Attraktionen. Alles andere ist Kinderkram oder hat man schon vor 20 Jahren gesehen.


Der World Showcase, eine Ansammlung von Klischees aus vielen Ländern ist nett anzusehen. Hier wird jedes Land mit seinen architektonischen und kulinarischen Besonderheiten dargestellt. Deutschland ist eine Mischung aus Schloss Neuschwanstein, Sauerkraut und Bratwurst. Der Biergarten ist ein überdachtes Restaurant und die "Deutschen" laufen alle im Seppelkostüm und Dirndl (die eher an Frau Antje au Holland erinnern) herum. Allerdings sind alle Angestellten in den jeweiligen Ländern auch Muttersprachler. So war es eine nette Abwechslung, die Bratwurst mal auf deutsch zu bestellen. Arbeiten würde hier wahrscheinlich keiner von uns wollen, denn mit den Klamotten, der "sensationellen" Musik und den platten Klischees muss man hier ziemlich schnell einen Koller bekommen.

Abends haben wir uns voller Erwartungen das obligatorische Feuerwerk bei Regen angesehen. Ja wir hatten ab frühen Abend wieder Sauwetter. Dauerregen, aber immerhin noch 28 Grad. Leider hat uns auch das Feuerwerk nicht umgehauen. Das wird vom Münchner Sommernachtstraumfeuerwerk aber mal sowas von getoppt. Wenn man natürlich bedenkt, dass das hier jeden Abend veranstaltet wird, dann kann man darüber hinwegsehen. Da hatten wir wohl zu hohe Erwartungen. Auf dem Rückweg wären wir noch beinahe auf eine Schlange getreten, die die regennassen Wege ebenfalls für einen Spaziergang nutzen wollte. Wir sind keine Experten, aber die hätte beim drauftreten bestimmt gebissen.

Das war unser Ausflug in den Sunshine State. Das Fazit: Ein wenig ernüchternd. Die Landschaft ist bei weitem nicht so abwechslungsreich wie die Westküste, als Roadtrip ist Florida nicht zu empfehlen. Wenn man sich jedoch ein schönes Haus am Wasser als Basis und dazu noch ein Boot mietet, kann man hier sicherlich vorzüglich seinen Urlaub verbringen. Leider wirkt vieles aufgesetzt und nicht authentisch und die Anzahl an so richtig fettleibigen Menschen ist hier um ein vielfaches höher als wir in New York oder in Kalifornien wahr genommen haben. Abnehmen ist natürlich auch nicht gerade einfach, da man sich bspw. in jedem Park elektrische Trolleys mieten und damit direkt bis zur Attraktion und sogar zur Sitzreihe hinfahren kann. Kurz sich aus dem Gefährt hieven und sich ins Fahrgeschäft setzen. Dazu noch ein, zwei Liter Softdrink mit an Bord und der Spaß kann losgehen... Ach ja, zum Hotelfrühstück, welches meist nur aus Zucker und LowFat Yoghurt besteht, haben die Kleinen auch schon ihre Pringles-Dose mit am Start. Für uns kein schöner Anblick in jeglicher Hinsicht.
Die schönsten Abschnitte auf unserer Reise waren Miami, Key West, Sanibel Island und Naples. Auch die Everglades wären sicher toll gewesen, hätte uns das Wetter dort nicht drei Tage einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Vernügungsparks rund um Orlando hätten wir besser mal mit den Bahamas getauscht, denn die Ausgaben dafür hätten sich wohl ebenfalls die Waage gehalten. Morgen gehts dann wieder gen Heimat. Wir hoffen, dass der Rückflug mit AirFrance diesmal angenehmer wird als der Hinflug. Bis dahin, wir sehen uns bald!

Sonntag, 6. Mai 2012

Buzz Aldrin und ein Prollstrand

Da wir aufgrund der anderen Umstände die Anzahl der Themenparks in Orlando von 2 auf 1 reduziert haben, hatten wir nun genügend Zeit andere Orte anzusteuern. Cape Canaveral bzw. das Kennedy Space Center lag mit knapp 100 km quasi in Wurfweite und somit haben wir uns dorthin auf den Weg gemacht. Für weitere 50 $ p.P. Eintritt konnten wir uns auf dem Gelände ein Bild von der Nasa und deren Arbeit machen. Über die Anfänge und katastrophalen Rückschläge der Raumfahrt, original Triebwerke die es schon von der Erde ins All und wieder zurück geschafft hatten und einen schönen IMAX 3D Film über das Hubble Teleskop war hier einiges an Informationen geboten. Sehr schön war der IMAX Film mit der Message "die Erde mit ihren Wundern an Leben und Einzigartigkeit und deren Notwendigkeit diese "Oase" zu schützen und zu bewahren", die im krassen Gegenteil zu der ressourcenverschwenderischen Art der Amerikaner stand, die schon bei den Unmengen an Styroporgeschirr und Plastikbesteck bei jedem verdammten Frühstück in den Hotels anfängt und bei der enormen Anzahl an spritfressenden Hubraummonstern noch lange nicht aufhört... Aber das ist eine andere Geschichte.

Eine anschliessende Busfahrt über das riesige abgesperrte Gelände führte uns zu den Abschussrampen mit ihren riesigen Transportwegen und Vehikeln, der Werkshalle in denen die Shuttle mit den Trägerraketen zusammengebaut werden und eine echte Apollo V Rakete gab es auch zu bestaunen. Die Dimensionen der Trägerrakete im Vergleich zur eigentlichen Kommandokapsel sind schon unglaublich und man kann sich nicht vorstellen, wer sich freiwillig für Wochen in diese engen Sitze quetschen ließ, noch dazu mit Millionen von Litern hochexplosivem Material unter sich. Hut ab. Einige der tapferen Astronauten waren sogar persönlich anwesend und man konnte ein Meet & Greet mit ihnen veranstalten. Wir kannten aber niemanden. Und wollten auch niemanden kennenlernen :-)

Adlerhorst
Bildquelle: http://www.nasa.gov/multimedia/
imagegallery/image_feature_608.html
Auf der Busfahrt durch das Gelände wurde noch auf den unschätzbaren Nutzen des Geländes zum Naturschutz hingewiesen. Hier gibt es sehr viele Manatees (wir haben sogar zwei Schatten von ihnen in einem Tümpel mit Aligatoren im vorbeifahren erhaschen können) und einen dicken fetten Adlerhorst, der schon seit über 40 Jahren dort im Baum den American Bold Eagles als Nistplatz dient. Und natürlich noch unzählig weiteres Getier. Leider war unser Timing nicht ganz ideal, denn sonst hätten wir am 10.5 noch den historischen, erstmaligen kommerziellen Raketenstart miterleben können, der Falcon9 von SpaceX. Diese soll eine Kapsel zur ISS hochbringen, dort andocken und danach wieder ins Meer zurückfallen. Recycling wird bei der NASA ebenfalls groß geschrieben. Aber wahrscheinlich hätten wir eh verschlafen :-)

Nachdem wir vom Weltall genug hatten, fuhren wir zum Cocoa Beach. Laut Reiseführer ein Surfer Mekka mit dem weltberühmten Surfshop Ron Jon. Dort angekommen, wurden wir leider etwas enttäuscht. Überall Raucher, der Sand voller Kippenstummel, dunkelbraunes Wasser und der Pier voll mit Prolls die in überdachten, muffigen Restaurants saßen und bei lauter Musik sich nachmittags betranken. Fast wie Ballermann. Nur ohne Sangriaeimer und deutschem Schlager... Als man dann auch noch 1$ berappen sollte, um an das ruhigere Ende des Piers zu kommen haben wir umgedreht und sind wieder zurück zum Auto. Immerhin hatte der Vorgänger schon so viele Dollars in die Parkuhr geschmissen, dass wir an diesem Ort keinen Cent lassen mussten. Cocoa Beach kann man getrost vergessen, es sei den man möchte in den recht verrückt gestylten riesigen Surfshop von Ron Jon. Abends in Orlando haben wir uns noch vorzügliche Spare Ribs bei Tony Roma's schmecken lassen. Exzellent, das Fleisch war superzart und ist schon beim ankucken vom Knochen gefallen. Jederzeit wieder. Nur die Bedienung übertreiben es ein wenig. Wenn man während des Essens dreimal gefragt wird ob alles passt oder ob man vielleicht nach dem Essen noch ein Dessert haben möchte, dann kann das schonmal ein wenig auf den Zeiger gehen. Das kann man auch fragen, wenn man aufgegessen hat und nicht die Finger und den Mund voll mit BBQ Sauce besabbert hat...

Samstag, 5. Mai 2012

Die Busch-Gardens in Tampa - Achterbahn und Zoo

Heute war Spaßtag angesagt und deshalb auch früh aufstehen. Wer uns kennt, weiss, dass die geplante Abfahrt aus Sarasota um 9 Uhr natürlich erst gegen kurz nach 10 geklappt hat. Kurz nach 11 waren wir dann letztendlich doch am Ziel. Die "Busch Gardens" des Brauereikonzerns Anheuser-Busch. Nicht wie jetzt alle denken "Wassssssuuuuppp!!!" und Bier trinken, nein es geht hier um Tiere im Zoo gepaart mit Achterbahn und Freizeitparkkitsch.
Da so gut wie alle großen Attraktionen des Parks ausschließlich Hochgeschwindigkeitsachterbahnen sind mussten diese leider allein bestritten werden. Ein Vorteil des Singleriders ist der, dass man ohne sich groß anzustellen relativ schnell im Coaster sitzt. Bringt aber nur was in der Hautpsaison - als wir heute den Park besucht haben, betrug die maximale Wartezeit für die erste Reihe im Wagen maximal 10 Minuten. Manchmal dauerte der Gang durch die leeren Wartereihen länger als das Warten auf die Fahrt. Was soll man sagen, nach anfänglicher Trauer um das fehlende Gemeinschaftserlebnis hat sich dann doch nach der zweiten Achterbahn der Spaß eingestellt.

Cheetah Hunt, SheiKra, Kumba, Montu und Scorpion sorgten mit Beschleunigungen auf knapp 100km/h in unter 3 Sekunden (das kann nicht mal meine Triumph :-)), Fliehkräften von 4G, 0 G Rollen und freier Fall aus über 60 Metern für entsprechendes Adrenalin und Pippi in den Augen. Zusammen konnten wir dann wenigstens den Kongo River hinabfahren (wurden dabei nass bis auf die Unterhose), die Stanley Falls hinunterstürzen (wurden nochmals ein wenig nass) und den Park aus dem Zug und Vogelperspektive betrachten. Zugegeben, bei einem Preis von 85$ pro Ticket ist das wahrlich kein guter Deal wenn man schwanger ist und das meiste nur als Zuschauer, Rucksackhalter und Fotograf "genießen" kann. Aber das Konzept sieht ja auch die Integration der Tiere in einer savannenähnlichen Umgebung vor und so konnte man auch stressfrei Tiere aus ganz Afrika beobachten, Tiger auf 3cm nah kommen (Panzerglasscheibe) und sich mit frechen Papageien beschäftigen.
Kurz vor Parkschluss haben wir uns dann in Richtung unserer letzten Etappe nach Orlando aufgemacht. Abseits der überfüllten Interstate 4 ging es über einen kleineren Highway durch die floridianische Einöde. Vorbei an Trailerparks, winzigen Motels, stinkenden Landstrichen und Industriegebieten (selbst "Florida Citrus" riecht nicht angenehm nach Orangen und Zitronen) erreichten wir kurz nach Sonnenuntergang unser Hotel im Dunstkreis von Disney World.
Da wir den ganzen Tag über nicht viel gegessen hatten waren wir froh, in Gehweite noch ein Restaurant zu finden, welches gar nicht mal so schlechte Burger produzierte und das auch noch zu einem akzeptablen Preis. Morgen gehts dann wohl erstmal nach Cape Canaveral und weiteres Umland, bevor es am Sonntag nochmal in den Vergnügungsparkwahnsinn nach Epcot Center geht. Magic Kingdom lassen wir aus Rücksicht auf unseren noch blinden Passagier und dessen Transportunternehmerin aus. Paris ist im Fall der Fälle später ja auch nicht weit :-)

Freitag, 4. Mai 2012

Auf zu unserem vorletzten Hotel

Am Morgen nach dem auschecken wurde noch flux ne halbe Flasche Sand geklaut und dann ging es schon wieder weiter zu unserem vorletzten Aufenthalt nach Sarasota. Doch bevor wir die Insel verlassen, haben wir uns noch einen vorzüglichen HotDog mit Pommes und sensationellem Vanille Milchshake im Schnapper's Hot (Boy, what a Dog) schmecken lassen. Mit diesem gehaltvollen Frühstück im Magen ging es dann über den Causeway zurück aufs Festland nach Fort Myers. Hier stand das Winterdomizil der Herrschaften Thomas Edison und Henry Ford auf dem Programm. Zwei Männer, die so verrückte Dinge wie die Glühbirne, den Telegrafen, das Grammophon oder das Förderband und somit auch das erste massentaugliche Auto (T-Modell von Ford) erfunden haben.

Zweitgrößter Banyantree der Welt mit
über einem halben Hektar Durchmesser
Auf dem Anwesen wächst eine unglaubliche Pflanzenvielfalt, die eigentlich nicht der Schönheit wegen angepflanzt wurde, sondern in erster Linie um aus den unterschiedlichen Pflanzen Experimente zur Kautschukgewinnung (zusammen mit Herrn Firestone) oder die Entwicklung von Glühdrähten (die ersten waren in der Tat aus Bambus) durchzuführen. Durch die Vielzahl an Mango-, Orangen-, Palmen und Feigenbäumen und dem zweitgrößten Banyan Baum der Welt  ist dieses Grundstück mit riesigem Garten, Teichen, Pool, Pier und angrenzendem Caloosahatchee Fluss wirklich ein Traum. Dagegen kann meiner Meinung nach das Hemingway Haus auf Key West eindeutig einpacken.
Es ist beeindruckend zu sehen, was Edison in der Tat alles erfunden (bspw. eine sprechende Puppe, den Toaster, das Waffeleisen) und entworfen hat und mit welcher vorausschauenden Weitsicht er die Dinge gesehen hat. Bspw. hat er schon 1931 gesagt "Ich würde mein Geld auf die Sonne und die Solartechnik setzen".

Nach gut dreieinhalb Stunden haben wir uns wieder mit unserer Benzinschleuder auf in Richtung Manatee Park gemacht. Ein unscheinbarer Park dessen Besonderheit darin liegt, dass er am Kühlwasserablauf eines Kraftwerks liegt. Da hier das Wasser das in den Fluss geleitet wird, einige Grad wärmer ist als der übrige Fluss, tummeln sich hier wohl vermehrt Manatees (Seekühe). Leider hatten wir an diesem Tag mit guten 32 Grad kein Glück, da war es wohl auch den Rundschwanzseekühen zu warm und vielleicht zogen sie doch den kühleren Fluss vor. Schade, aber immerhin haben wir einen Hasen und einen enorm großen Grashüpfer gesehen. Nach diesem Stop ging es dann 130 km über einen langweiligen Highway nach Sarasota in unsere vorletzte Unterkunft auf unserer Reise. Ein Spaziergang zum Yachthafen (ich brauch unbedingt mehr Geld) und ein anschließendes Abendessen beim Griechen (endlich mal wieder vernünftiges Essen) ließen diesen extrem heißen Tag ohne Strand und abkühlendes Wasser angenehm ausklingen.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Strandtag

Heute haben sich die beiden Trauminseln Sanibel Island und Captiva von ihrer besten Seite gezeigt - ein Traumwetter bei heißen 31 Grad. Wie geplant, sind wir früh raus und haben nach einem üppigen Frühstück den hochgelobten Bowman's Beach angesteuert. Unser Hotel liegt zwar ebenfalls direkt am Strand, allerdings ist dieser nicht so schön, wie wir uns einen Strand eben vorstellen (wir sind da schon leicht vorbelastet wie jeder weiß...). Wie auf der ganzen Insel muss man auch hier den Parkautomaten ordentlich füttern, da sonst hohe Geldstrafen anfallen. Nach einem kleinen Fußmarsch und überqueren einer Brücke mit tollem grünen Wasser und Mangroven haben wir den Strand erreicht - und was sollen wir sagen - es ist schön, nicht allzuviel los, keine Hotelbunker im Hintergrund, heller Sand, das Meer schimmert grün, und doch können wir es nie lassen, Vergleiche anzustellen :) Aber im Grunde genommen gibt es nichts zu klagen - außerdem können wir von Glück reden dass wir uns für 13 Dollar einen Sonnenschirm gekauft haben, denn Schatten sucht man hier vergeblich.

Der Golf von Mexiko ist sehr erfrischend und tut unglaublich gut bei den Temperaturen. Auch Muscheln findet man hier wieder zu Hauf - man sieht unzählige Menschen die gebückt am Strand entlang laufen (nennt sich hier der "Sanibel Stoop"), die Profis bewaffnet mit Eimer und Sieb, damit sie ja nichts kostbares übersehen. Wir haben auch ein paar nette Exemplare gefunden, die als Erinnerung herhalten müssen. Und wie immer wenn wir beide mal am Strand sind, haben wir es auch dieses Mal wieder geschafft, einen schönen Sonnenbrand mitzunehmen. Und das trotz Eincremen mit LSF50! Die Sonne hier sollte man auf keinen Fall unterschätzen, denn die ist gnadenlos, vor allem Europäern gegenüber und Münchnern im ganz besonderen. Dank eines vorbeifahrenden Bootes konnten wir sogar wieder mehrere Delfine sichten, die das Boot begleitet haben.

Am frühen Nachmittag gabs noch ein fabelhaftes Mittagessen ein paar Meilen weiter in Captiva im 'The Mucky Duck', welches wir an dieser Stelle nur weiterempfehlen können - tolle Lage an einem noch schöneren Strand, angenehme Preise und sehr gutes Essen. Hier haben wir auch den Nachmittag schön ausklingen lassen bei Bierchen und Wasser bevor wir uns wieder auf den Rückweg zum Hotel gemacht haben. Unterwegs noch schnell ein paar nette Anwesen fotografiert und eine Straßenkreuzung die wir recht witzig fanden.



Endlich gabs auch wieder einen farbenprächtigen Sonnenuntergang zu sehen. Ganz auf der anderen Seite, beim Leuchtturm von Sanibel Island am Pier haben wir die Fischer beobachtet und auch wieder auf Delfine gehofft, doch dieses Mal wollten sie sich nicht mehr zeigen. Kurz nach Sonnenuntergang kam eine asiatische Familie, bewaffnet mit Netz und Eimer, welche den Anglern komplett die Show gestohlen hat. Der Mann der Familie hat sein Netz mehrere Male sehr professionell ausgeworfen und innerhalb weniger Minuten mehrere Fische gefangen - da haben die Angler, die bereits einige Stunden auf dem Pier standen aber ganz schön verdutzt geschaut und haben sich nach weiteren Erfolgen des Netzfischers vom Platz getrollt. :) Uns hat's gefallen und wir hoffen die Fische haben geschmeckt!

Mittwoch, 2. Mai 2012

Trauminseln Sanibel Island und Captiva

Wider Erwarten startete unser letzter Tag in Naples sehr freundlich und somit fuhren wir nochmals durch den historischen Teil der Stadt und schauten uns das Ganze bei Sonnenschein an. Am Pier konnten wir Delfine und Pelikane beobachten, die den Fischern teils den Köder direkt von der Angel wegfraßen oder auf fallengelassene Köder wie die Geier warteten. Auch am Strand war endlich wieder etwas Leben eingekehrt.

Nach einem entspannten Strandspaziergang machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Sanibel Island an der Golfküste, auf Höhe von Fort Myers. Die Insel Sanibel und die kleine Schwesterninsel Captiva sind bekannt für die schönen, kilometerlangen Sandstrände und Muschelvorkommen, alles ist klein und überschaubar und die Gebäude dürfen nicht höher sein als die größte Palme. Mehr als 400 Muschelarten gibt es hier und viele der Touristen kommen extra zum Muschelsuchen hierher.

In Sanibel angekommen waren wir ganze 20 Minuten am Strand und schon hatte uns der Regen wieder eingeholt. Mit viel Wind wurden wir zurück ins Hotelzimmer getrieben. Der Regenschauer war zwar heftig, hielt jedoch nicht lange an und so machten wir uns im offenen Pony auf zu einer Inselrundfahrt. Im Park "Ding Darling National Wildlife Refuge" haben wir dann auch endlich kapiert was die "No See Ums" sind von denen die Dame an der Rezeption gesprochen hat. Keine Museen, sondern winzig kleine fliegende Biester die in Scharen auftreten und sich auf alles stürzen was sich auf der Insel bewegt. Leider merkt man nicht, dass man permanent gebissen wird, aber später, sobald wieder Wasser auf die Haut kommt umso mehr. Hier waren wir dann über den wieder einsetzenden Regen gewissermaßen doch wieder froh, da man zum einen auf der nassen Haut die Bisse schneller merkte und zum anderen die Viecher den Regen wohl noch doofer fanden als wir und schnell verschwunden sind. Leider war der Alligator Trail natürlich gesperrt (Nebensaison) aber immerhin konnten wir zumindest ein kleines Exemplar am Strassenrand erhaschen. Der war allerdings ruckzuck wieder im roten Mangrovensumpf verschwunden. Abends gehen auf der Insel relativ schnell die Lichter aus. Aber das macht nichts, denn morgen soll es endlich mal wieder nur Sonnenschein bei 31 Grad geben. Da geht man gerne früher ins Bett.

Mit dem Air Boat durch die Mangroven

An unserem vorletzten Tag im schönen und verregneten Naples ist uns das Wetter inzwischen egal geworden, so dass wir beschlossen haben, trotzdem in die Everglades zu fahren. Das Ziel war ein kleiner Kajaktouren-Anbieter in Chokoloskee. Hier angekommen, haben wir erstmal gesucht und gesucht und konnten zur genannten Adresse leider niemanden finden. Selbst auf Nachfrage konnte uns in dem kleinen Ort niemand weiterhelfen. Im ersten Moment eine ziemliche Enttäuschung, da sogar das Wetter ein wenig aufgeklart ist und wir immerhin über eine Stunde dafür hergefahren sind. Im Nachbarort Everglades City haben wir im Ivy House, einem weiteren Anbieter für Kajaktouren erfahren, dass die Saison Ende April vorbei ist und aus dem Grund nur noch eine Tour frühmorgens stattfindet und selbst die wetterabhängig ist und es nach derzeitigem Stand eher schlecht als recht aussieht. Damit war die Kajaktour in den Everglades also leider gestorben.

Blieb noch die allerletzte Option, auf die wir eigentlich verzichten wollten - eine Airboat-Tour. Dazu muss man sagen, dass die Air Boats dermassen laut sind wenn sie durch die Mangroven jagen, dass sie sämtliche hier lebenden Tiere verscheuchen. Also keine Krokodile und auch sonst nichts, was hier noch kreucht und fleucht. Zumindest ging die Tour nicht durch Naturschutzgebiet und man konnte eine ungefähre Ahnung von den Graslandschaften und Mangroventunneln der Everglades bekommen. Nach 50 Minuten Motorsport auf dem Wasser mit rasanten Fahrten durch enge gewundene Mangrovenstrassen und 360 Grad Turns auf dem flachen Wasser kamen wir leicht hörgeschädigt (trotz Gehörschutz) aber immerhin trocken wieder am Ausgangspunkt an und machten uns im kurz darauf einsetzenden Regen wieder auf den Rückweg nach Naples.

Am frühen Abend konnten wir noch einen schönen, trockenen Spazierweg über den langen Pier von Naples machen, welcher sich bei Anglern größter Beliebtheit erfreut. Außerdem kann man den zahlreichen Pelikanen zuschauen, wie sie sich kopfüber ins Meer stürzen und ihr Abendmahl zu sich nehmen. Einen kleinen aber unspektakulären Sonnenuntergang konnten wir trotzdem noch erhaschen, so dass wir auch diesen Schlechtwettertag doch halbwegs gut rumgekriegt haben :)