Sonntag, 29. April 2012

Everglades & Naples

Heute haben wir zu spüren bekommen, dass Florida nicht nur aus Sonnenschein besteht, sondern dass es hier auch mal richtig aus Kübeln schütten kann. Schon gestern, kurz nach Abfahrt aus Key West hat es zugezogen und damit war es erst mal vorbei mit blauem Himmel. Blöd nur, dass wir heute und morgen eigentlich die Everglades im Programm hatten.
Auch wenn das Wetter die Stimmung leicht drückt, versuchen wir das beste daraus zu machen. Morgen kaufen wir erst mal Regenbekleidung und versuchen nochmals unser Glück in den Everglades.

Glücklicherweise haben wir heute auf der Hinfahrt genau einen kurzen Zeitabschnitt erwischt, in dem es eine knappe Stunde regenfrei war, so dass wir zumindest den Anhinga-Trail laufen konnten. Hier wurden wir dann auch belohnt mit Alligatoren, Landschildkröten, Schlangenhalsvögeln und jeder Menge anderem Getier. Natürlich haben auch die Moskitos nicht lange auf sich warten lassen.


Nachdem es kurz darauf wieder zum Schütten angefangen hat, haben wir beschlossen, unser Quartier für die nächsten drei Tage in Naples aufzusuchen. Nach der Holiday Inn - Enttäuschung in Key Largo haben wir im schönen und reichen Naples zu unserer Überraschung ein tolles, großes Appartement mit Wohnzimmer, 2 Schlafzimmern, 2 Bädern, Küche und riesengroßem Balkon bekommen. Das hat uns wieder etwas aufgemuntert und sogar der Regen hat kurz darauf aufgehört.
Mit einem feinen Abendessen mit Steinkrabben und Knoblauchgarnelen haben wir diese doch recht anstrengenden 2 Tage ausklingen lassen und von der Restaurantterrasse sogar noch einen schönen sonnengetränkten Abendhimmel erlebt.

Freitag, 27. April 2012

Auf Hemingways Spuren

Ein weiterer heißer Tag liegt hinter uns. Bei knapp 30 Grad und strahlend blauem Himmel haben wir uns Key West heute noch ein wenig genauer angesehen. Den Vormittag haben wir gleich mit etwas Kultur gestartet und uns das Wohnhaus von Ernest Hemingway angeschaut. Dieser lebte über 10 Jahre in Key West und schrieb auch sehr viele seiner Werke hier. Das Anwesen hat einen riesigen Garten, einen Pool und sogar einen Katzenfriedhof.

Wir wussten nicht, dass er seinerzeit so ein Katzenliebhaber war, denn er hatte mehrere zig Katzen, die mit ihm auf seinem Grundstück lebten. Das besondere war, dass diese 6 statt 5 Zehen hatten und noch heute deren Nachfahren auf dem Anwesen leben. Diese haben dann so lustige Namen wie Frank Sinatra, Charlie Chaplin oder John Wayne und sind total unbeeindruckt von den vielen Touristen, die sich jeden Tag das Haus anschauen. Eine Verrückte wie Lilly haben wir vergeblich gesucht :)

Ein Muss in Key West ist ein Foto mit der berühmten bunten Boje, welche den südlichsten Punkt der kontinentalen USA darstellen soll. Hier standen die Touristen schon in einer ewig langen Schlange, damit sie alle ein Foto mit und von der Boje machen können. Wir haben uns das gespart und haben uns natürlich wieder schlauer angestellt. Unser Foto haben wir trotzdem bekommen, weil wir einfach den Fotowechsel der anderen abgewartet haben und dann schnell den Auslöser gedrückt haben. Es hat ganz gut funktioniert und uns mindestens ne halbe Stunde Warterei gespart. Nachmittags wurde es immer heisser und da lag ein Strandbesuch relativ nahe. Wir haben uns für den Atlantik entschieden, da dieser längere Strände als der Golf von Mexiko hat und so lagen wir unter Palmen und haben uns in dem erfrischenden Wasser endlich abgekühlt. Abends sind wir nach dem obligatorischen Sonnenuntergang nochmal durch Key West und seine unzähligen Kneipen gebummelt, haben eine total sinnfreie Parade angesehen und waren anschliessend im Sarabeth´s lecker essen. Und da war unser Aufenthalt am südlichsten Punkt der USA auch schon wieder vorbei. Der nächste Stop ist Key Largo und von dort aus die Everglades.

Donnerstag, 26. April 2012

Die Florida Keys - am südlichsten Punkt der USA

Nach drei Tagen haben wir das quirlige Miami Beach hinter uns gelassen, um Richtung Süden in die Keys aufzubrechen. Wir waren sehr gespannt, was uns erwartet, weil wir schon so viele tolle Berichte darüber gehört haben. Nach einer recht unaufregenden Highwayfahrt haben wir endlich den berühmten Overseas Highway erreicht, welcher die vielen Inseln miteinander verbindet. Und tatsächlich: umso weiter südlich man kommt, umso spektakulärer wird es.

Einen ungeplanten aber dafür umso schöneren Zwischenstopp haben wir im Bahia Honda State Park eingelegt. Dies ist ein geschütztes Gebiet mit den schönsten natürlichen Sandstränden der Keys. Es heißt, es sei der zweitbeste Strand der USA - gleißend weißer Strand vor tropischem Wald und Unmengen an Wanderwegen. Hier sind wir durch knöchelhohes, warmes Wasser gelaufen - der Sand sah dem an den Malediven gar nicht mal so unähnlich. Eine kleine Wanderung auf die Überreste der urprünglichen Eisenbahnbrücken, die die Keys mit dem Festland verbunden hatten, bescherte uns nochmal einen wunderbaren Blick auf den Bahia Honda.



Nach weiteren 60 km Fahrt erreichten wir pünktlich zum Sonnenuntergang Key West und den Southernmost Point der USA. Nur 90 Meilen nach Kuba, somit befanden wir uns näher an den Kommunisten als an Miami. Sensationell :-) Dem Sonnenuntergang wurde mit einer Margharita gehuldigt und als die letzen Sonnenstrahlen im Meer versunken sind, hat sich die Masse an Schaulustigen ebenfalls unter Beifall langsam wieder in die Strassen voll mit Bars und Restaurants verlaufen. Hier haben wir auch unsere ersten Conch gegessen. Wunderschöne Muscheln deren Inhalt weitaus weniger appetittlich aussieht, aber frittiert hat man davon (zum Glück) nicht mehr viel gesehen. Nach einem langen Spaziergang über die Duval Street und den Mallory Square ging es dann wieder zurück vom Atlantik an unser Hotel am Golf von Mexiko.

Mittwoch, 25. April 2012

Yachtwahnsinn in Fort Lauderdale

Nach fast zwei Tagen und 40$ Stallgebühren sind wir heute mit unserem nagelneuen weißen Pony Richtung Norden gefahren. Das Ziel war eigentlich Palm Beach, aber soweit kamen wir dann doch nicht. Vor Abfahrt haben wir in Miami Beach zunächst die Polizeistation aufgesucht. Wir haben nichts angestellt, sondern wollten nur den pinken Polizeiwagen fotografieren, der direkt vor dem Police Departement parkt. Warum der Wagen gerade pink ist, wissen wir nicht, aber scheinbar nimmt die Polizei sich hier ganz gerne mal selbst auf die Schippe.


Venetian Pool in Coral Gables
Als nächstes schauten wir uns in in Coral Gables, Miami nochmals den Venetian Pool und das Biltmore Hotel ein wenig näher an. Bei der Stadtrundfahrt gestern wurde der Pool gerade gereinigt und das Hotel wurde nur im vorbeifahren angekuckt. Der Venetian Pool wird einmal die Woche mit klarem Quellwasser aufgefüllt und sieht im gefüllten Zustand sehr einladend aus. Dieser war in den 20er Jahren einer der mondänsten Treffpunkte in Coral Gables und gilt mit den venezianischen Säulen, der steinerner Brücke und den Wasserfällen heute noch als das schönste Bad der Welt. Auf das Bad haben wir jedoch verzichtet, da das Quellwassser dann doch etwas zu frisch für uns war.

Die anschliessende Fahrt nach Fort Lauderdale entpuppte sich zunächst als monotone Fahrt entlang einer Schnellstrasse welche wenig bis überhaupt keine Abwechslung bot. Und das, obwohl wir doch im Navi extra die "schöne Route" ausgewählt haben. Aber die Technik hat hier eindeutig versagt. Nach einem kurzen Tankstellenstop hat uns der Tankwart den Tip gegeben auf die 1A1 Richtung Norden zu fahren. Unser Navi ignorierend konnten wir dann auch nach kurzer Zeit die wunderbare Aussicht auf den Atlantik und die teils menschenleeren Strände geniessen.

Relaxen am Strand von
Fort Lauderdale
Menschenleerer Strand
in Hollywood Beach
In Fort Lauderdale angekommen, haben wir auf einem kleinen Raddampfer einen überblick über die Stadt vom Wasser aus gemacht. Nicht umsonst wird der Ort auch das Venedig Amerikas genannt. Allerdings hat das mit Venedig, bis auf die vielen Kanäle nicht viel zu tun. An den Kanälen reiht sich wiedermal eine Prachtvilla an die andere und davor "parkt" eine Yacht größer als die andere. Hier ankern teilweise 40 Meter Yachten und größer vor den Häusern und überragen diese zum Teil sogar noch. Lee Majors, Michael Mann und zig weitere Promis haben dort ihre Anwesen. Allerdings stehen gerade auch viele Villen zum Verkauf. Wir müssen dann mal in ein paar Jahren hier nochmal auf Einkaufstour gehen...

Die bescheidene Yacht von
Steven Spielberg
Haus aus dem Film 'Donnie Darko'
mit Yacht und Miniboot
Anwesen von Lee Majors in
Fort Lauderedale



Nach dem Bootsausflug wollten wir noch weiter nach Palm Beach um noch mehr Luxus und Glamour zu betrachten, allerdings waren wir nach ein paar Meilen von der Route so gelangweilt, dass wir uns die nächsten 60km - nur um noch mehr Luxuskarossen, Yachten, Häuser und Boutiquen anzusehen - gespart haben und uns wieder auf den Rückweg nach Miami Beach gemacht haben.

Hier lassen wir den letzten Abend bei einem leckeren Essen in der Espanola Way ausklingen. Die Hosteria Romana ist dafür wie geschaffen und abgesehen von den stolzen Preisen können wir sie jedem nur weiterempfehlen. Morgen steht Key West auf der Route. Wir sind schon sehr gespannt auf den "tollsten Sonnenuntergang den es auf der Welt gibt".

Dienstag, 24. April 2012

Miami Beach - The bright Side of Life

Wer sich in Miami niederlässt, weiß warum - die Sonne scheint den ganzen lieben Tag, Palmen, Meer, tolle Architektur, braungebrannte Menschen - scheint als wäre man hier auf der Sonnenseite des Lebens.
Wir haben unseren Tag heute sehr früh gestartet - nach einem kargen Hotelfrühstück haben wir uns entschieden, eine Touri-Bustour mit Bootsfahrt zu machen, um in kürzester Zeit so viel wie möglich von der Gegend zu sehen. Sehr beeindruckend und eine der Top3-Wohngegenden ist Coral Gables - hier lebt u.a. Robert de Niro, Meryl Streep und die Bush-Familie. Elegante Anwesen an Alleen mit Banyantrees und Eichen grenzen an Kanäle; die Besitzer haben logischerweise eigene Boote. Auch hier: der älteste Friedhof Miamis, wo Michael Jackson sein Thriller-Video gedreht hat.
Einen längeren Stopp hatten wir in Little Havanna - hier ist der Bus einfach mal ohne uns weiter gefahren, weil sie sich wohl verzählt haben. Zum Glück hat uns eine andere Gesellschaft aufgelesen und uns zur Bayside gebracht, wo wir unseren Bootstrip gestartet haben.
Die Bootstour selbst war ziemlich cool, weil man einen tollen Blick auf die Skyline von Miami hat und ein paar exklusive Privatinseln angesteuert wurden, wo man (vom Boot aus) die Anwesen unzähliger Promis bestaunen konnte. Mit genügend Geld in der Tasche lässt es sich hier jedenfalls ganz gut aushalten...

Am frühen Abend haben wir noch den Strand und die Atmosphäre am Ocean Drive genossen - hier reihen sich zahlreiche, sehr hübsch anzuschauende Art-Déco-Gebäude aneinander. Der Ocean Drive selbst ist zum sehen und gesehen werden. Ein Lamborghini nach dem nächsten, Ferraris, Corvettes, Rolls Royce und alles was sonst noch teuer genug ist, steht hier scheinbar sehr gerne im Stau.
Beim Abendessen im Breakwater haben wir die topmodische und äußerst extrovertierte Menschenparade genossen. Das gibt's im beschaulichen Bayern so nicht zu sehen und ist definitiv ein Fest für die Augen ;)

Montag, 23. April 2012

Bon Jour Paris - darauf hätten wir verzichten können

Wir sind schon seit fast 6 Stunden auf den Beinen und es ist gerade mal kurz vor elf. Am Flughafen in Paris gibt's an unserem Abfluggate ein kleines Chaos, weil die Maschine mal wieder überbucht ist. Natürlich hoffen wir, dass wir deswegen wieder in die Business Class hochgestuft werden aber das passiert wohl doch nur einmal im Leben.
Wir nehmen also in der ganz normalen Holzklasse unsere Plätze ein und warten auf den Abflug. Die leichte Verspätung lässt uns erstmal nichts ahnen, doch als wir nach einer Stunde immer noch sitzen und keiner uns informiert was los ist, werden wir unruhig. Doch da kommt tatsächlich eine Durchsage! An der Maschine muss etwas repariert werden, da wir sonst nicht in die Staaten einreisen dürfen. Dauer: 2 Stunden. Super, das hätten sie vorher auch wissen können.
Dummerweise sitzen wir alle schon im Flieger und keiner darf mehr raus. Nach ewigen 2 weiteren Stunden ist die Maschine repariert und nach einer weiteren knappen Stunde sind wir endlich in der Luft. Wir sind jetzt schon fix und alle, müssen aber noch weitere 9 einhalb durchhalten. Irgendwie haben wir es überstanden, aber es war der schlechteste Flug unseres Lebens. Eiskalt an Bord, mieses Essen, Bordprogramm quasi nicht vorhanden und der Service war auch schon mal freundlicher.
In Miami angekommen ist es zwar schon halb sieben statt halb drei doch die Sonne scheint und wir freuen uns, die Air France endlich zu verlassen!
Nach einer weiteren Stunde an der Einreiseabfertigung dürfen wir endlich, endlich unseren Mustang holen und raus an die Luft. Auf dem Weg ins Hotel lassen wir uns den Wind um die Haare wehen und freuen uns, dass wir einfach nur angekommen sind!