Dienstag, 8. Mai 2012

Shopping und Besuch des EPCOT Center

Nachdem wir bislang noch keine großartige Shopping-Gelegenheit hatten und die Florida Premium Outlets quasi direkt vor unserer Haustür liegen, haben wir beschlossen, den heißen Temperaturen zu trotzen und mal wieder ein wenig Geld los zu werden. Bei 34 Grad im Schatten haben wir auch relativ erfolgreich ein paar nette Kleinigkeiten besorgt. Kein spektakulärer Tag, sondern zur Abwechslung mal ganz entspannt und uninteressant. Am Abend haben wir das größte Hardrock Cafe der Welt am Universal Walk bei den Universal Studios beehrt. Der Universal Walk ist eine Vergnügungsmeile mit den gängigen Bars, Kneipen, Restaurants und einem Kino. Das Hardrock Cafe selber war wohl aufgrund der Nebensaison ziemlich leer, was uns jedoch nicht großartig gestört hat. Nach diesem relaxten Tag stand uns genau das Gegeteil bevor.


Früh morgens haben wir den Wecker gestellt und so konnten wir doch tatsächlich schon kurz nach 9 die Tore von Disney World passieren, auf dem Weg ins EPCOT Center. Aus Rücksicht auf unseren blinden Passagier haben wir uns für das EPCOT entschieden, da es weniger Achterbahnen hat als das Magic Kingdom, dafür aber mehr Fahrgeschäfte, bei denen Beschleunigung im Vordergrund steht und nicht schnelle Hin und Herbewegungen. Zudem wird das EPCOT in jedem Reiseführer hochgelobt, als lehrreiche und interessante Ausstellung an neuen und in naher Zukunft zur Verfügung stehenden Innovationen bzw. Konzepten wie unsere Zukunft gestaltet werden kann. Pustekuchen. Bis auf die Mission Space in der orangen Version und Soarin' gibt es auf diesem Gelände für wiedermal knapp 100 $ Eintritt p.P. nichts, was diesen Preis rechtfertigen würde. Außer vielleicht noch TestTrac, aber das war natürlich geschlossen. Bei Mission Space wird man in eine Zentrifuge gesteckt und kann hier die Kräfte, die beim Start einer Marsrakete auf den Körper einwirken wohl relativ realitätsnah erleben. Zumindest kann man nur sehr schwer seine Arme, Beine oder Kopf bewegen und das Gesicht fühlt sich auch seltsam verformt an. Die Grüne Variante der Mission Mars ist dann aber auch für Schwangere geeignet. Soarin' hat uns fast umgehauen, da man hier teilweise wirklich das Gefühl hat, an einem Flugdrachen über die Landschaft Kaliforniens zu gleiten. Manchmal zieht man sogar automatisch die Beine an, um nicht im Wasser zu landen. Dabei sieht man lediglich einen Film auf einer kugelförmigen Leinwand und die mehrere Meter hoch angehobene Sitzreihe bewegt sich entsprechend mit. Ein sensationeller Effekt. Das war's auch schon an erwähnenswerten Attraktionen. Alles andere ist Kinderkram oder hat man schon vor 20 Jahren gesehen.


Der World Showcase, eine Ansammlung von Klischees aus vielen Ländern ist nett anzusehen. Hier wird jedes Land mit seinen architektonischen und kulinarischen Besonderheiten dargestellt. Deutschland ist eine Mischung aus Schloss Neuschwanstein, Sauerkraut und Bratwurst. Der Biergarten ist ein überdachtes Restaurant und die "Deutschen" laufen alle im Seppelkostüm und Dirndl (die eher an Frau Antje au Holland erinnern) herum. Allerdings sind alle Angestellten in den jeweiligen Ländern auch Muttersprachler. So war es eine nette Abwechslung, die Bratwurst mal auf deutsch zu bestellen. Arbeiten würde hier wahrscheinlich keiner von uns wollen, denn mit den Klamotten, der "sensationellen" Musik und den platten Klischees muss man hier ziemlich schnell einen Koller bekommen.

Abends haben wir uns voller Erwartungen das obligatorische Feuerwerk bei Regen angesehen. Ja wir hatten ab frühen Abend wieder Sauwetter. Dauerregen, aber immerhin noch 28 Grad. Leider hat uns auch das Feuerwerk nicht umgehauen. Das wird vom Münchner Sommernachtstraumfeuerwerk aber mal sowas von getoppt. Wenn man natürlich bedenkt, dass das hier jeden Abend veranstaltet wird, dann kann man darüber hinwegsehen. Da hatten wir wohl zu hohe Erwartungen. Auf dem Rückweg wären wir noch beinahe auf eine Schlange getreten, die die regennassen Wege ebenfalls für einen Spaziergang nutzen wollte. Wir sind keine Experten, aber die hätte beim drauftreten bestimmt gebissen.

Das war unser Ausflug in den Sunshine State. Das Fazit: Ein wenig ernüchternd. Die Landschaft ist bei weitem nicht so abwechslungsreich wie die Westküste, als Roadtrip ist Florida nicht zu empfehlen. Wenn man sich jedoch ein schönes Haus am Wasser als Basis und dazu noch ein Boot mietet, kann man hier sicherlich vorzüglich seinen Urlaub verbringen. Leider wirkt vieles aufgesetzt und nicht authentisch und die Anzahl an so richtig fettleibigen Menschen ist hier um ein vielfaches höher als wir in New York oder in Kalifornien wahr genommen haben. Abnehmen ist natürlich auch nicht gerade einfach, da man sich bspw. in jedem Park elektrische Trolleys mieten und damit direkt bis zur Attraktion und sogar zur Sitzreihe hinfahren kann. Kurz sich aus dem Gefährt hieven und sich ins Fahrgeschäft setzen. Dazu noch ein, zwei Liter Softdrink mit an Bord und der Spaß kann losgehen... Ach ja, zum Hotelfrühstück, welches meist nur aus Zucker und LowFat Yoghurt besteht, haben die Kleinen auch schon ihre Pringles-Dose mit am Start. Für uns kein schöner Anblick in jeglicher Hinsicht.
Die schönsten Abschnitte auf unserer Reise waren Miami, Key West, Sanibel Island und Naples. Auch die Everglades wären sicher toll gewesen, hätte uns das Wetter dort nicht drei Tage einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Vernügungsparks rund um Orlando hätten wir besser mal mit den Bahamas getauscht, denn die Ausgaben dafür hätten sich wohl ebenfalls die Waage gehalten. Morgen gehts dann wieder gen Heimat. Wir hoffen, dass der Rückflug mit AirFrance diesmal angenehmer wird als der Hinflug. Bis dahin, wir sehen uns bald!

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